Vorsätze, Heuchelei und Ignoranz

Ich beobachte in diesen Tagen, dass viele Menschen sich für Weihnachten buchstäblich die Beine brechen, der Haussegen schief hängt und man gestresst froh ist, wenn die Feiertage ein Ende finden. Was für eine Heuchelei. Warum trägt man es nicht, wie es ist? Weihnachten ist bei Weitem nicht mehr das, was es mal war und sein sollte. Ein Fest der Besinnlichkeit, Frieden und Familie. Stattdessen ist es Konsum, Fresserei, Besuchszwang, Putzwahn und Aushaltevermögen. Mich widert das aktuell einfach nur an. Statt der freien Tage dankbar zu sein und es zu genießen, ist man genervter als all die Arbeitstage zu vor. Lassen wir das einmal so stehen.

Nicht dass nach Weihnachten mit der Ignoranz und Heuchelei Schluss ist, erlebe ich gerade wieder eine Welle von Fragen bezüglich des Jahreswechsels von 2023 auf 2024. Es gibt da draußen echt Menschen, die meinen, weil ein Jahr endet, sich die Perspektiven, Probleme, Ausrichtungen oder Sorgen ändern! Habe ich am 31.12. kein Geld, keinen Job, keine Liebe, wird diese nicht am 01.01. vom Himmel fallen oder als Marmeladenfüllung in einem Berlinerballen auf mich warten. Es ist, wie es ist! Dass die Welt nicht besser wird, sehen wir jeden Tag im Netz, Funk und TV. Es ist die pure Ignoranz zu glauben, dass es nach dem Silvesterabend besser wird. Wird es nicht, solange ich nicht viel früher angefangen habe, das zu planen. Es muss nicht der 31.01. oder der 15.08. sein, um seine Fehler zu erkennen und zu verstehen. Ich kann täglich entscheiden, dass ich ein Leben, wie ich es vielleicht lebe, so nicht will oder aushalte. Das ist dann auch der Grund, warum alle zu Weihnachten melancholisch, gestresst und genervt das Fest ertragen. Warum kann man seinen Mitmenschen nicht sagen, wie es um einen steht oder innerlich aussieht? Weil es vielleicht den Menschen, dem man dies sagen möchte, nicht interessiert? Kann gut sein, aber dann ist das Problem doch auch bereits gelöst oder nicht?

Es wäre gelogen, wenn ich keine Vorsätze für 2024 hätte, aber ich halte diese kleiner und nennen Sie meine Gebote für 2024. Leute, die auf mich 2023 geschiessen haben oder mich nur kontaktieren, wenn Sie was von mir wollen, sollen bleiben, wo der Pfeffer wächst. Meine Welt wird kleiner, viel kleiner und so macht auch Weihnachten, Sylvester vielleicht wieder Sinn. Ich mag verbittert klingen, wenn ich so hart schreibe, ich mag traurig sein, dass ich eventuell nicht verstanden werde, aber es liegt doch an mir. Das zu erkennen, ist größte Aufgabe. Dies schliesst auch für mich den Kreis, zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Es ist nichts planbar, ausser das, was ich nicht mehr will und das wird jedes Jahr mehr.

Ich wünsche Euch friedliche Weihnachten und Feiertage.

December 22, 2023






Urlaubstagebuch #1

Es ist mein erster Urlaubstag und wie könnte es anders sein, als dass ich mich mit Anderweitigem beschäftigte. Die Idee des Urlaubstagebuchs habe ich gerade erst gefasst und mal sehen, ob ich dies täglich machen möchte?

Spontan gegen Nachmittag, habe ich kurz beschlossen, meine Schreibtischplatte, 2,00 m × 0,90 m abzuschleifen und neu zu ölen. Mit 80er-Körnung habe ich angefangen, die Oberfläche zu bearbeiten und steigerte mich dann von 80er auf 120er und schlussendlich auf 240er-Körnung. Schön war zu sehen, wie nach jedem Zug mit der Schleifmaschine, Flecken, Kratzer und Verunreinigungen verschwanden.

Frisch geschliffenFrisch geschliffen

Nach ca. 60 Minuten war der Prozess des Schleifens erledigt und das Ölen mit Clou Arbeitsplattenöl konnte beginnen. Der erste Anstrich versank sofort ins frisch geschliffene Holz und die zweite Schicht auch. Da die Schreibtischplatte 2,8 cm dick ist, dachte ich mir das schon. Nach einer Wartezeit von 2 Stunden, habe ich dritte und vierte Schicht aufgetragen. Wie der Hersteller es vorschreibt, so man den Prozess so lange vorsichtig wiederholen, bis das Holz kein Öl mehr annimmt. Wichtig! Hier in kleinen Mengen arbeiten.

2x geölt2x geölt

Es ist jetzt 22:45 Uhr und mit einem Küchenpapier, habe ich sanft über die Oberfläche gewischt. Das Öl ist 99,5 % eingezogen und bereits morgen mache ich mir Gedanken, wie ich meine Hardware nutzen möchte. Hier reden wir lediglich von meinem Monitor, Tastatur und Maus. Das MacBook Pro hatte seinen Platz bisher immer im Stand, am Rand des Tisches, auf einem Rollcontainer. Ich plane aber hier eine Veränderung, mal sehen!

Man könnte meinen, dass ich verrückt bin, was vielleicht auch in gewisser Weise stimmen mag, aber ich liebe es an freien Tagen meine Kreativität anders ausleben zu dürfen. Es gibt mir halt und ich bin nicht der Serien-Junkie oder TV-Mensch, um die Zeit totzuschlagen.

Da die Kids noch zwei Tage Schule haben, kann ich entspannt hier vorgehen und ich falle somit meiner Frau nicht auf die Nerven. Mal sehen, was mir noch so alles in meinem Urlaub, außer Weihnachten und Sylvester einfällt.

December 18, 2023






Der letzte Arbeitstag

Nur noch wenige Stunden und dann habe ich es geschafft. Ein Jahr endet für mich dann beruflich und ich kann abschalten. Abschalten ist dieses Jahr wichtiger für mich, als die Jahre zuvor. Viele Ereignisse, Eindrücke und Momente gab es. Nichts davon muss wieder aufgewärmt oder beleuchtet werden. Es zählt jetzt nur noch das, was mich erdet und wo ich Menschen eine Hilfe sein kann, wofür ich durch meine Arbeit wenig Zeit habe.

Es fühlt sich dieses Jahr alles so anders an. Mitmenschen und Kunden fühlen ähnlich und sagen offen, dass die Zukunft so ungewiss wie nie ist. Ich teile das, aber man darf sich davon nicht herunterziehen lassen. Ich weiß, dass dieser Spruch dämlich ist, aber man muss es versuchen, denn nach Regen scheint auch wieder die Sonne. (Ironiemodus aus).

Ich beende damit den heutigen Gedanken und freue mich bald mehr Zeit für meine Familie und das Schreiben zu haben.

December 15, 2023






Ich träume mich an einen anderen Ort

Ich schaue zum Fenster raus und es ist Winter. Wirklich Winter ist es nicht, denn die Temperaturen liegen bei 8 - 10 Grad im Plus. Ich habe keine Lust, schaltet man das Radio oder das TV an, sieht man Kriege, Krisen und Probleme, die seit Monaten die Welt beherrschen. Drehe ich mich um, sehe ich keine Besserung in Sicht und man versteht diese Welt nicht.

Nachts liege ich im Bett und drehe mich ständig um, ich vermisse meine Eltern, welche beide sehr früh gehen mussten. Um nicht zu sehr zu leiden, drehe ich mich ein weiteres Mal um und träume mich an einen anderen Ort. Einen Ort, an dem es kein Neid, Hass, Betrug und Lug, gibt. Einfach ein Ort, wo es schön ist.

Jeder möchte einem sagen, was er tun, kaufen, essen oder erleben muss, damit er glücklich ist. Was für eine Scheisse. Meine Welt ist kleiner, viel kleiner als dass ich alles das verarbeiten kann, was täglich auf mich einschlägt. Es kotzt mich an. Es ist egal, ob Weihnachten ist, das Jahr endet oder morgen Morgen ist.

Ich weiß leider nicht, was man machen kann, aber ich habe keine Energie mehr, mich das zu fragen. Manchmal mache ich einfach die Augen zu, um nichts mehr zu sehen. Vieles erdrückt mich und anderes muss ich machen, weil es mir auferlegt wurde. Hinterfragen, ob man Dieses oder Jenes noch leisten kann, zählt nicht. Das Gute, an das ich glaube, verschiebt sich immer mehr und man zweifelt an kleinen Erfolgen oder Niederlagen. So ist das Leben. Es ist kein Wunschkonzert, es ist, wie es ist.

Die Tage verlaufen derzeit wie Sand in einer Sanduhr. Es rieselt durch und man stagniert, mit festem Blick, wann es wieder durchgelaufen ist. Es ist so, als wenn Roboter auf das Ladekabel warten, um die Batterie aufgeladen zubekommen, um dort weiterzumachen, wo man aufgehört hat. Monoton verrichten, alles hinnehmen, was kommt und ertragen, was man nicht weiß oder planen kann. Es steht außer Frage, dass man nicht alles planen oder wissen kann. Es war früher aber anders, dass Einschläge nicht solche Krater hinterlassen haben. Erfolge wurden intensiver genossen und nicht gleich mit neuen Ergebnissen heruntergespielt.

Es stumpft alles ab, wie im TV, was ich in der Werbepause alles kaufen soll, damit ich perfekt bin. Es gibt keinen Perfektionismus, es sind immer 2 % Prozent, die am Ende fehlen und das ist auch gut so. Damit ich dies persönlich besser verstehen kann, steht auf meinem Schreibtisch eine Karte auf der steht.

All past experiences have made me who I am.

Es ist so zutreffend und öffnet mir täglich die Augen. Wir lernen, um das Erlernte weiterzugeben, manches davon mag gut, manches nicht so gut sein. Das spielt aber keine Rolle. Würde die Menschheit wieder anfangen, mehr zu reden und nicht irgendein Dreck im Netz posten, sehe vieles schon besser aus. So hat sich die Welt nun mal weiterentwickelt und sie wird sich immer weiterentwickeln. Mein Einfluss ist dafür zu gering, als dass ich groß was verändern könnte.

Ich träume mich an einen anderen Ort, wo es genau das nicht gibt. Ich träume mich an einen anderen Ort, um frei zu sein. Frei von all dem, was gerade passiert.

December 13, 2023






Der Glaube an das Gute

Einen solchen Tag wie heute kann man nicht planen. Es ist mein letzter Montag in 2023, in meinem Büro. Gewusst, dass heute wieder ein Tag voller Überraschungen sein wird, habe ich um nicht mal 7:00 Uhr einen tollen Gedanken von Michał Żelazny, in seinem Blog gelesen. Schuld war meine Neugierde auf neue Gedanken, von den Blogs, denen ich folge.

Der Titel Gone, zu Deutsch Weg. Er beschreibt dort passend und mit einer dynamischen Stärke, was er alles verloren hat. Ich war beeindruckt und im Inneren getroffen. Es waren so viele Parallelen in diesem Gedanken, dass ich für 10 Minuten nur über seine Worte nachdenken musste.

Um 9:00 Uhr herum beschloss ich, dass ich Michał eine E-Mail senden möchte. Wir kennen uns nicht und ich wollte einfach Danke sagen. Danke für diese ehrlichen Worte, die so schwer wiegen, dass man Sie nur ernst nehmen kann.

Auch ich habe 2023 sehr viel lernen müssen, was alles weg ist. Ob Kunden im Büro, ob Freunde, Ziele, Wünsche oder der Glaube an das Gute. Hier möchte ich direkt einhaken, denn der Glauben an das Gute, ist noch vorhanden. Als ich Michał die E-Mail sendete, hatte ich noch keine Ahnung davon, dass Michał auch antworten würde. Er tat es und das auch mit einer Art, die ich toll fand.

Wir beide haben festgestellt, dass private Blogs, welchen man über RSS-Feeds durch Zufall folgt, plötzlich wertvolle Inhalte bereithalten. Bei Michał war es die Überschrift und ich dachte erst, dass wieder ein Blog aufhört. Doch der Text handelte von seinem Erlebtem und Glauben an etwas. Im weiteren Verlauf fragte er mich, ob ich ihm etwas über mich erzählen möchte. (Wer mich dieses Jahr gesehen hat, weiß, dass ich aufgrund diverser Ergebnisse nie wieder Menschen so sehr vertrauen kann, wie ich es getan habe.) Ich beschloss trotz meiner Warnung im Kopf, ihm einfach zu schreiben, wer und was ich bin. Es tat gut und fühlt sich richtig an. Auch wenn ich jetzt darüber schreibe, überkommt mich wärme, dass ich mit meiner E-Mail Michał eine Freude gemacht habe und er mir zeitgleich, mit seiner Antwort.

In dieser Welt gibt es nur noch ganz wenige Menschen, die einem wirklich zu hören oder mal ein offenes Ohr für das haben, was der Gegenüber zu sagen hat. Das ist ebenfalls der Grund, warum ich meinen eigenen Blog schätze und das Schreiben liebe.

Für meinen Teil wünsche ich vielen Menschen mehr Selbstvertrauen und den Mut auch mal jemanden Fremdes ein Dank zukommen zu lassen, wie ich es bei Michał Żelazny getan habe.

Hier der Link zum Blog: Michał Żelazny Blog

December 11, 2023






Letztes Arbeitswochenende

Heute verbringe ich das letzte Arbeitswochenende im Jahr 2023. Kommende Woche gehe ich am 15.12. in meinen Winterurlaub, bis Anfang Januar und der Gedanke daran fühlt sich sehr gut an.

Im Büro sind alle großen Projekte abgeschlossen und nahezu alle Aufgaben erledigt. Ich mag es nicht, wenn ich Altlasten in das neue Geschäftsjahr übertrage. Es soll ein frisches neues Jahr werden, wo das Planen, Gestalten und die Kreativität ausgeruht startet.

Die Kids haben noch ein paar länger als ich schule, was ich ebenfalls begrüße. Ich kann mich so mit meiner Frau abstimmen und letzte Weihnachts- & Sylvester-Planungen durchgehen. Theoretisch gesehen, verläuft das Jahr wie die vielen Jahre zuvor. Strukturiert und vor allem orientiert, möchten wir uns nicht überraschen lassen. Ein Blick in die Zukunft wagen wir nicht, weil das Unsinn ist. Ziele, Wünsche und Träume kann an gerne haben, aber die Realität sieht meist anders aus. Ich blicke positiv in die kommenden Tage und wünsche Euch da draußen das Gleiche.

December 9, 2023