Sonntag, der Tag vor Montag

Wer kennt das? Man hat sonntags irgendwie keine Lust auf Montage. So ist es bei mir und irgendwie stört mich das gewaltig. Ich möchte das gerne ändern und habe in der Hinsicht auch schon viel versucht, analysiert und optimiert. Geholfen hat bislang nur das Schreiben über meinen Zustand oder die Gefühle selbst.

Gehen wir das doch einmal logisch an. Was macht den Montag bei mir so kompliziert oder unruhig. Ist es das Ungewisse, weil eine neue Woche startet oder hat es tiefere Gründe? Ich vermute, dass ich das Wochenende stets zum Energieaufladen nutze und mit meiner Arbeit wenig am Kopf habe.

Es könnte aber auch sein, dass unbewusst eine alte Erinnerung schlummert, die sich stets an Montagen meldet. Früher habe ich schon ungern an Montagen gearbeitet, weil dort meist viele Kollegen oder Kunden mies gelaunt waren. Das legte sich vornehmlich oder spätestens am Mittwoch, wo das Wochenende bereits in Sichtweite ist.

Das ist aber alles viele Jahre her und ich arbeite nicht mehr extern in Geschäften, sondern seit 20 Jahren in meinem eigenen Büro. Es muss also etwas sein, was mein Körper als störend empfindet.

Machen wir einmal eine Aufgabenstellung:

  • Warum ist der Kopf gestresst?
  • Gab es einen Auslöser am Sonntag?
  • Wie ist das körperliche Wohlbefinden?
  • Wie waren die Nächte und dessen Schlaf?

Mein Kopf ist gestresst, weil ich 2 Kundenaufträge habe, die aufgrund externer Faktoren jetzt schon 3 Wochen verspäten. So etwas mag ich überhaupt nicht.

Ein Auslöser gab es auch. Ich habe den Ärger der letzten Woche mit ins Wochenende genommen.

Mein Wohlbefinden ist eigentlich gut, ausser das ich leichte Kopfschmerzen habe, was am ständigen Wetterwechsel liegt. Sonne, dann keine. Sonnenbrille, dann keine.

Die Nächte am Wochenende waren so weit okay, vielleicht etwas kurz, aber keine Alpträume oder Unruhen. Im Gegenteil.

Fazit: Es ist also nichts wirklich vorgefallen oder unlösbares in Sicht. Alles nur Bagatellen, die durch Kopfkino unnötig aufgeblasen werden.

Da bleibt nur der Satz meines Stiefvaters:
Nimm dich mal nicht so wichtig.

Ich werde das ausprobieren und berichten, wie ich den Montag gemeistert habe. Es kann ja nicht sein, dass ein ruhiger Sonntag zu einem Kopfgewitter wird.

July 2, 2023






Wenn Familie nicht gleich Familie ist

Familie haben wir alle. Es gibt einmal die Familie, aus der wir stammen und die Familie, die wir selber gründen. Hier geht es um die Familie, aus der ich stamme und das ist leider nur noch ein Trauerspiel.

Ich bin geboren 1978 und war bis zum 12. Lebensjahr Einzelkind. Hier folgte dann mein heutiger Bruder, der als einziger noch übrig ist. Unser Vater verstarb 2013 mit 59 Jahren an seinem 2. Herzinfarkt und unsere Mutter, mit 63, 2021 an ihrem 2. Krebsleiden. Oma und Opa sind bereits verstorben, so wie es die Natur im Alter vorsieht.

Wie man unschwer erkennen kann, sind unsere Eltern nicht gerade alt geworden. Beide sind durch Krankheit aus dem Leben gerissen worden und wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt.

Ich bin seit 2004 verheiratet und habe Kinder. Das ist meine Familie. Mein Bruder, um den es hier in erster Linie geht, ist alleinlebend und hat mit meiner Familie nicht wirklich was am Hut. Geburtstage werden eingehalten, bei den Erwachsenen zumindest und bei meinen Kids werden stets welche vergessen.

Es gibt auch keine Weihnachtsgrüße oder kleine Geschenke für irgendwen. Hier geht es um die Geste und nicht der materielle Wert. Es ist so, als wenn ich nur als Randgruppe mit meiner Familie existiere.

Mein Bruder hatte Anfang dieses Jahres einen schweren, unverschuldeten Autounfall und hier stand lange im Raum, ob er diesen überlebt. Zum Glück aller hat er dies. In der Phase des Krankenhauses und Reha schien es so, als wenn mein Bruder, durch diesen Unfall, erfahren hätte, dass es noch Leute gibt, die zu seiner Familie gehören. Er ist Onkel und Bruder.

Es gab viele Nachrichten die geschrieben wurden, es gab Telefonate und und und. Leider hat dann irgendwann wieder der Alltag eingesetzt und mein Bruder ist in sein altes Muster verfallen, niemanden mehr wirklich zu kennen oder Interesse an diesen Personen zu haben.

In Bezug auf meine Störung will ich gar nicht anfangen. Hier gab es nicht eine Nachfrage der Hilfe oder Unterstützung. Es existiert alles nur so, wie er es für sich gerade benötigt oder wahrnimmt. Das macht mich traurig und gibt mir ein großes Fragezeichen.

Ich weiß, dass man Menschen nicht verändern kann, ich weiß, dass Menschen nicht so sind, wie man selbst, ich weiß, dass man mit den Macken anderer leben muss. Aber was ist das für eine Familie? Ich erlebe im Bekanntenkreis und in der Nachbarschaft, wie Familien agieren und leben. So etwas, in dieser Richtung, gab es bei uns noch nie. Traurig, oder?

Kraft gibt mir dann meine gegründete Familie und meine Kinder. Diese kennen das nicht anders, dass von meinem Stammbaum nur noch eine Person über ist und diese Person andere Dinge als Priorität hat. So war es auch heute, nach einem 25 Minuten Telefonat.

Lange habe ich meinen Bruder nicht gesprochen, weil er nach seinem Unfall in Behandlung ist und in seinen Beruf wieder eingeführt wird. Das Gespräch drehte sich kurz um meine Arbeit, um meine Frau und schlussendlich um seine nun bevorstehen, weiteren Operationen aus dem Unfall.

Das einzige, was ich selbst von meinen Kindern erzählt habe, waren die tollen Zeugnisse, auf die ich sehr stolz bin. Eine Nachfrage, wie es sonst bei den Kids aussieht, Fehlanzeige.

Nach dem Gespräch habe ich dann meinen besten Freund anrufen müssen. Mir ging es echt bescheiden. Es schmerzt sehr, dass wir nach dem Unfall uns gesorgt haben und täglich Updates bekamen, wie es um ihn steht, aber dass jetzt wieder der alte Zustand vorliegt, hinterfragt doch alles!

Ich bin darüber sehr angefressen und werde lernen müssen, damit zu leben. Jeder lebt so wie er es für sich am besten oder richtig hält. Das kann man gut finden oder nicht. Familie ist nicht gleich Familie.

July 2, 2023






Eine Schuh-Leidenschaft

Wir alle haben etwas im Leben, woran wir Freude haben und dies so sehr, dass wir Dinge sogar sammeln oder mehr davon besitzen als es notwendig wäre. So wie ich.

Ich habe zur Marke VANS eine Schuh-Leidenschaft entwickelt, dass ich derzeit 10 Paar der verschiedensten Modelle besitze. Ich liebe diese Schuhe einfach, weil sie keinen Mainstream haben. Mal sind sie out, mal wieder hip. Mir ist das vollkommen egal. Ich brauche einen Schuh, mit dem ich gut laufen kann und der zu meinem Aussehen passt.

Ein weiteres schönes Merkmal der Schuhe ist der Tragekomfort. Dieser ist nahezu bei allen VANS identisch. Sohle und Beschaffenheit haben sich seit Jahren nicht verändert und das ist auch gut so.

Da ich bekanntlich nicht viel das Haus verlasse, Angststörung sei Dank, leben die Schuhe bei mir auch sehr lange. Ich achte sogar darauf, diese stets zu wechseln. Das klingt jetzt vielleicht komische, weil nur Frauen einen Schuhtick haben, aber aus den Zeiten sind wir längst raus.

Ich bin dankbar nicht mehr mit dem Thema Schuhe, in der Form konfrontiert zu werden, welche man zu welcher Hose anzieht. Ich kenne hier andere Fälle, wo stundenlang überlegt wird. Das habe ich nicht. Danke VANS.

July 2, 2023






Trance Podcast Supertab Radio

Für einen inneren Ausgleich und Ansporn höre ich gerade eine Podcastfolge von Supertab-Radio.

https://podcasts.apple.com/de/podcast/supertab-radio-with-super8-tab/id478356685?i=1000616187673

Diese Folge hat einen richtig guten Mix und gute Tracks. Dank meiner Kopfhörer komme ich in den vollen Genuss.

July 1, 2023






Rocky 3 als Selbstreflexion

Dieser Filme zählt neben ein paar alten James Bond zu meinen Lieblingsfilmen. Sie geben mir viel mehr mit als die plumpe Darstellung. Gerade bei Rocky 3 ist die Handlung darauf ausgelegt, dass wenn man sein Ziel erreicht hat, man nicht mehr viel leisten muss. Wie der Film zeigt, bekommt Rocky schnell seine Quittung und verliert seinen zuvor gewonnen Titel.

Die Niederlage setzt ihm so zu, dass er mit allen in Schieflage gerät. Sein Freund, der vorherige Kontrahent, versucht ihn wieder aufzubauen, was im nicht gelingen will. Erst nach einer klaren Ansage seiner Frau, outet sich Rocky und gibt zu Angst zu haben. Angst, alles zu verlieren, was er aufgebaut hat und besitzt.

Seine Frau lässt das so nicht stehen und erinnert ihn, dass dies alles nur Dinge sind. Dinge, die keine wirkliche Rolle spielen. Er soll zu dem werden, der er war und kämpfen.

Der Ausgang des Films ist denkbar logisch. Rocky gewinnt und ist zurück in seinem Dasein. Das ist der plumpe Teil, der aber zwischen den Zeilen viel mehr verrät und einem mitgeben kann.

So wie in diesem Film ist es doch auch im echten Leben. Haben wir einmal unser angestrebtes Ziel erreicht, lassen wir nach und denken das dieser Status Quo so bleibt. Leider erkennen wir schnell, dass dies nicht der Fall ist. Ausruhen bedeutet neben Kraft tanken, aber auch Stillstand. In dieser Phase kann vieles an einem vorbeiziehen oder gewonnenes entrissen werden.

Bei meiner Angststörung ist es dasselbe. Ich erreiche ein Ziel und erfreue mich diesem. Wirklich zulassen, kann ich die Freude dann aber nicht, weil ich stets analysiere und optimiere. Wie im Film habe ich auch Personen die mir helfen das ins Gleichgewicht zu bekommen und die Angst zu lindern ebenfalls alles zu verlieren. Den Endkampf wie Rocky, mit anschließendem Sieg, habe ich noch nicht vor mir. Dafür ist meine Störung irgendwie zu verkantet.

Ich möchte auch gerne mal wieder mit ruhigen Schritten ein paar Meter laufen und die Natur genießen. Klar, mit Medikamenten geht das, aber es ist nicht echt. Rocky hat auch keine Tabletten und geht seinen Weg mit harter Eigenleistung. Einfacher formuliert, er springt über sein Schatten. Das schaffe ich noch nicht. Ich sollte besser sagen, dass schaffe ich jetzt noch nicht. Wer weiß, alles hat ein Ende, so auch meine Angststörung.

July 1, 2023






Wenn die Vereinbarungen gegen Dich laufen

Heute ist ein Tag, wo ich wieder Zweifel an das Gute im Menschen habe. Warum? Ich bin selbstständig und damit oft unter Druck. Mal hier ein Kunde der eine Deal verändert, mal dort eine Programmierung die nicht den gewünschten Effekt erzielt etc.

Wo mir aber der Kopf Glasscherben produziert ist, wenn Kunden die Rechnung nicht wie vereinbart bezahlen. Das ärgert mich immer und schafft Unruhe. Klar, nach 20 Jahren weiß man wie der Hase läuft, aber ich will das nicht. Es kotzt mich einfach an. Besser wird es noch, wenn man den Kunden auch noch erinnern muss. Das ist dann die Kirsche auf der Sahne.

Was soll es! Bald ist Feierabend und dann ist Wochenende. Wochenenden sind auch hier ein tolles Thema, wo ich sicherlich aus das eine oder andere zu schreiben kann und werde.

June 30, 2023